GrenzGeschichten

2019 startete die Junge Gemeinde das Projekt „GrenzGeschichten“. Bei diesem Jugend-Geschichtsprojekt beschäftigen sich Jugendliche mit der Historie und den Menschen ihrer Heimat und Region. Das Ziel: Aufarbeitung, Erinnerung und Prävention. Auf den ersten Blick hat dieses Projekt nichts mit einer „kirchlichen Arbeit“ zu tun, dennoch muss auch Kirche in der gesellschaftlichen Mitte ankommen, sich genau dort engagieren und darf nicht nur für sich bleiben. Gerade die Kirche muss sich für die Heimat und die Werte, die dort vermittelt werden einsetzen und das von Kindheits- und Jugendalter an. Durch das Engagement der Jugendlichen entstanden allein in den letzten 12 Monaten mehrere Gedenkstätten für Zwangsarbeiter, welche im Wurzener Land während des 2. Weltkriegs lebten, arbeiteten und leider oft auch starben. Darüber hinaus lernten die Jugendlichen ihre Heimat und die Menschen hier besser verstehen und kennen als sie sich mit der schlesischen Geschichte auseinandersetzten, denn nach 1945 wurden über 25.000 Schlesier entlang der Mulde neu angesiedelt. Vor einiger Zeit entstand durch die Jugendlichen auch ein Film über das Schicksal jüdischer Familien in Wurzen zur Zeit des NS-Regimes. All diese einzelnen Heimatforschungsprojekte bilden zusammen das Projekt „GrenzGeschichten“. Für die Jugendlichen war und ist es immer wieder bewegend herauszufinden, was hier vor der eigenen Haustür geschah und, dass in gewisser Weise auch Weltgeschichte in der eigenen Heimat präsent war. Sie sehen ihre Heimat anders und begreifen, dass es auch sehr viele Lücken in der lokalen Geschichte gibt, die es aufzuklären gilt, um die Vergangenheit aber auch die Menschen im Hier und Jetzt besser zu verstehen.